Globale Neuordnung der Kapital- und Güterströme

  • AGATHON CAPITAL

Haben wir gerade politische Börsen mit kurzen Beinen, fragen sich viele Investoren? Nein, denn wir befinden uns erst am Anfang einer Krise, die uns noch bis in das Jahr 2026 begleiten wird. Entsprechend ist die aktuelle Erholung an den Aktienmärkten nur eine kurze, technische Bärenmarktrally. Donald Trump ist nur der Funke, der den unvermeidbaren Prozess des massiven Schrumpfens einer aufgeblähten und nur auf Konsum ausgerichteten US-Wirtschaft in Gang gesetzt hat.

Dieser Prozess wird die Märkte schlimmer treffen als die Finanzkrise 2008, denn es geht um nicht weniger als die Veränderung der Finanz- und Warenströme. D.h. der "perfekte Sturm" für die USA, aber keine globale Finanzkrise. Alle anderen Volkswirtschaften werden gestärkt aus der Krise herauskommen, weil sie nicht mehr über Dollarkäufe den US-Konsum bezahlen müssen.

Durch die verzögerte Wirkung der Zölle auf die US-Wirtschaft werden in den nächsten Wochen die Waren in den USA knapp und die Inflation weiter angeheizt.

Gold als Gradmesser der Krise

Der ehemalige FED-Chef Greenspan sagte immer: „Ich richte meine Geldpolitik immer nach dem Gold aus. Steigt Gold, sind die Zinsen zu niedrig, sinkt Gold, bin ich zu hoch“. Nimmt man den aktuellen Kurs des Goldes als Gradmesser, sind die Zinsen in den USA deutlich zu locker.

Ausgelöst wurden die aktuellen Turbulenzen durch die eingeführten US-Zölle. Der Kern des Problems ist aber die fehlende Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Industrie im globalen Kontext und ihre Folgen für die US-amerikanische Wirtschaft.

Der Deal zwischen USA und China

Der amerikanische Deal mit China lautete in den letzten Jahrzehnten: Geld gegen billige Waren. US-Branchen, die nicht wettbewerbsfähig waren, wurden nach China ausgelagert. Mit dem Geld kaufte China US-amerikanische Aktien und Staatsanleihen mit der Folge, dass die US-Zinsen niedrig blieben, die US-Aktien stiegen und der amerikanische Konsument sich reich fühlte.

All dies führte zu steigendem Wohlstand und Konsum bei der US-Bevölkerung. Um diesen langfristig zu erhalten und Importe zu bezahlen, liefen die Druckmaschinen für US-Dollar auf Hochtouren. Die massiv steigende Verschuldung ist allerdings nur so lange kein Problem, wie die Welt die US-Staatsanleihen kauft und somit die Zinsen niedrig hält.

Doch diesen Deal will Trump jetzt nicht mehr, da die Deindustrialisierung von großen Teilen der amerikanischen Industrie und die Abhängigkeit von China die nationale Sicherheit gefährden. Die Zölle sollen die US-Industrie gegen China abschotten. Das Problem hierbei ist nur, dass diese Industrien nicht mehr in den USA bestehen und es Jahre braucht, sie neu aufzubauen.

Kapitalströme: Europa als neues Amerika?

Die beidseitig eingeführten Zölle führen allerdings nicht zu Verhandlungen zwischen beiden Ländern, wie mit anderen globalen Wirtschaften geschehen. China verändert einfach seine Güterströme und verlagert diese in Richtung Europa mit dem Ergebnis: Billige Güter gegen EUROs.

Mit den Euros kauft China nun Aktien und Anleihen in Europa, die Zinsen für die Neuaufnahme von Schulden des Bundes sinken. Nicht wettbewerbsfähige Unternehmen werden von Europa nach China ausgelagert und strategische Branchen zukünftig in Europa ausgebaut. Am Ende wird dieser Prozess zu stark deflatorischen Tendenzen in Europa führen.

USA: Das Risiko der Staatsanleihen

China, Japan, Kanada und die EU halten aktuell 33 Prozent der US-Staatsanleihen, 27 Prozent der US-Unternehmensanleihen und 18 Prozent der US-Aktien. Als größte Gläubiger der USA werden sich diese Länder aufgrund der Wirtschaftspolitik von Trump genau überlegen, ob es für sie in der Zukunft Sinn macht, diese Positionen zu halten oder ihr Geld um zu allokieren. Somit treffen die Auswirkungen der massiven Staatsverschuldung die USA jetzt mit voller Wucht, da die Welt ihre Kapitalströme umlenkt.

Die daraus folgende Kettenreaktion ist für die USA immens: ein schwächelnder Dollar, steigende Zinsen bzw. US-Renditen und niedrigere Aktienkurse sowie eine explodierende Stagflation. Die Kosten für die Neuverschuldung werden – aufgrund der gestiegen Kapitalmarktzinsen – zudem ansteigen. Am Ende eine Zwickmühle für die FED verbunden mit dramatischen Folgen für die Bevölkerung: Unternehmensinsolvenzen, Wohlstandverlust und Massenentlassungen.

Kapitalanlage abseits der USA

Welche Möglichkeiten gibt es in dieser aktuellen Gemengelage für Investoren, ihr Kapital zu diversifizieren, um der bevorstehenden Krise in den USA zu entkommen?
 

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(Dieser Beitrag stellt eine Meinungsäußerung und keine Anlageberatung dar.)

 

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